Chronik über die Geschichte Hörgersdorfs |
Nahe dem Ursprung der großen Vils am Südrand des sog. Erdinger Holzlandes
gelegen, kann Hörgersdorf auf ein beachtliches Alter zurückblicken. Zwar
fließen die geschichtlichen Quellen spärlich, weil um 1700 der Pfarrhof in
Eschlbach abgebrannt ist und dabei das gesamte Archiv ein Raub der Flammen
wurde. Über die Zeit bis zum 19. Jahrhundert geben nur kirchliche Archive
Auskunft.
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Die erste Besiedelung des oberen Vilstales dürfte sicherlich in die
vorchristliche Zeit zurückreichen, wenngleich geschichtliche Angaben darüber
fehlen. Erstmals wird Hörgersdorf urkundlich erwähnt in einem Herzogsurbar
(=Verzeichnis der zu einer Grundherrschaft gehörenden Grundstücke mit der
Hintersassen zu entrichtenden Leistungen.) Um 1200 wird darin ein Richerus de
Hergersdorf genannt. 1393 kommen die Schafoltinger, aus dem benachbarten
Schaftlding, in den Besitz von Hörgersdorf. Auch die Niedermayer aus Lengdorf
waren in Hörgersdorf begütert. 1490 werden Niklas und Wolfgang Neuchinger
durch Heirat und Erbschaft in Hörgersdorf ansässig. 1 507 werden die Ritter
Nikolaus Neuchinger und Wilhelm Neuchinger in Hörgersdorf erwähnt.
Im 30-jährigen Krieg 1618 - 1648 hat wohl auch Hörgersdorf viel Leid
erfahren und großen Schaden genommen.
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Die
St. Bartholomäus-Kirche in Hörgersdorf, auch gennant "die
kleine Wies", liegt am Ursprung der großen Vils. |
Die gotische Kirche hat nach dem langen
Krieg so schwere Schäden aufgewiesen, daß sie abgetragen und durch einen
Neubau ersetzt werden mußte. Einweihung der neuen Kirche war am 3. Oktober 1722
durch Fürstbischof Johannes Franz Ecker von Kapfing und Lichteneck, dem großen
Freisinger Fürstbischof, welchem vor allem die Stadt Freising sehr viel zu
verdanken hat.
Um das Jahr 1760 erhielt die Hörgersdorfer Kirche eine neue
Innenausstattung durch ein hervorragendes Künstlertrio: Matthias Fackler,
Altarschreiner aus Dorfen, Christian Jorhan, Bildhauer aus Landshut, Joh.Anton
Pader, Stukkateur aus Dorfen. Diesen Künstlern ist es zu verdanken, daß Hörgersdorf heute ein Gotteshaus
besitzt, das zu den Perlen der Rokoko-Kunst im Landkreis Erding zählt und
alljährlich eine große Anzahl von Kirchenbesuchern anlockt.
Politisch gehörte Hörgersdorf bis zur Gemeindegebietsreform des Jahres 1972
zur Gemeinde Hofkirchen. Seit 1972 ist es Bestandteil der Gemeinde Taufkirchen
an der Vils. Die ehemalige Volksschule Hörgersdorf wurde geschlossen, Schulhaus
und Lehrerwohnung verkauft. Die Kinder von Hörgersdorf besuchen nun die Grund-
und Hauptschule Taufkirchen sowie die weiterführenden Schulen von Taufkirchen,
Dorfen und Erding. Das Dorf Hörgersdorf ist in den Nachkriegsjahren nur um
wenige Häuser gewachsen.
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